Apropos chleuh und Romantik: Gestern den Dokumentarfilm Seele Brennt/Nihil* (2005) angeschaut, es geht selbstverständlich um Einstürzende Neubauten. Eine vollwertige Dokumentation mit hervorragendem Filmmaterial und passender schwarz-weiß-Fotographie - erwartet man denn andere Farben beim Nichts? Seele brennt porträtiert die Band um Blixa Bargeld, N.U. Unruh, F.M. Einheit, Alexander Hacke, Mark Chung, Rudolf Moser und Jochen Arbeit – Ach! die kollapsierende Clique Exentrikers, die ab den frühen 80er bis heute mit Bohrmachinen, Preßlufthammern und apokalyptischen Mottos den Lebensstil der Westberliner Punkszene verköperte. Heutzutage wird ruhigere und wohl auch subtilere Musik gemacht – man höre** sich doch das zarte Messerschleifen auf Alles Wieder Offen an. Die Band erstaunt (mich seit nun knapp 15 Jahren) mit ihrer bahnbrechenden Erfindungsgabe und musikalischen Findigkeit.
Auch die französische Regierung sorgt immer wieder für Überraschungseffekt und gleich auch für gute Stimmung: Damals schon mit qualmiger Neigung zur Gegenkultur und Kajal-Blässe (von wegen Elektrokohle und gescheiterter Aufbau Ost!), heute einfach nur mit schlechter Politik.
Erst gestern wurde ich mir eine linguistische Subtilität des Bandnamen völlig bewußt, als der deutsche Name Einstürzende Neubauten mit seiner englischen Übersetzung verglichen wurde: Collapsing New Buildings. Sind denn nicht eher alte Gebäude Kandidate zum Einsturz?
Als Neubau bezeichnet man ein Gebäude, das vor kurzem neu errichtet oder rekonstruiert wurde. Der Begriff Neubauten umfasst im deutschen Sprachgebrauch allein nach dem 2. Weltkrieg errichtete Gebäude und kann so lange auf ein Gebäude angewendet werden, bis dieses aufgrund von Standardanpassungen und alterungsbedingten Bauwerksmängeln zum ersten Mal durchgreifend saniert werden muss. Die Bezeichnung wird häufig auch für als modern und zeitgemäß empfundene Bauwerke verwendet. Der Beginn der Bauausführung von Betonwänden und -decken wird im Wohnungsbau in Deutschland als der Beginn der Neubauära gesehen und meist auf das Jahr 1949 datiert. Der Begriff steht im Gegensatz zu dem des Altbaus, deren typische Merkmale Mauerwerkswände, Holzbalkendecken und Kastenfenster, sowie lichte Raumhöhe von mehr als 3 Metern usw. erfassen. Es lebe der Beton! brüllt der vollautomatische Rebell in mir. Und er hat Recht, denn man spreche** von Standards und Sanierung: Gegenstromanlage und Putzlappen bitte mitbringen.
Auch die französische Regierung sorgt immer wieder für Überraschungseffekt und gleich auch für gute Stimmung: Damals schon mit qualmiger Neigung zur Gegenkultur und Kajal-Blässe (von wegen Elektrokohle und gescheiterter Aufbau Ost!), heute einfach nur mit schlechter Politik.
Erst gestern wurde ich mir eine linguistische Subtilität des Bandnamen völlig bewußt, als der deutsche Name Einstürzende Neubauten mit seiner englischen Übersetzung verglichen wurde: Collapsing New Buildings. Sind denn nicht eher alte Gebäude Kandidate zum Einsturz?
Als Neubau bezeichnet man ein Gebäude, das vor kurzem neu errichtet oder rekonstruiert wurde. Der Begriff Neubauten umfasst im deutschen Sprachgebrauch allein nach dem 2. Weltkrieg errichtete Gebäude und kann so lange auf ein Gebäude angewendet werden, bis dieses aufgrund von Standardanpassungen und alterungsbedingten Bauwerksmängeln zum ersten Mal durchgreifend saniert werden muss. Die Bezeichnung wird häufig auch für als modern und zeitgemäß empfundene Bauwerke verwendet. Der Beginn der Bauausführung von Betonwänden und -decken wird im Wohnungsbau in Deutschland als der Beginn der Neubauära gesehen und meist auf das Jahr 1949 datiert. Der Begriff steht im Gegensatz zu dem des Altbaus, deren typische Merkmale Mauerwerkswände, Holzbalkendecken und Kastenfenster, sowie lichte Raumhöhe von mehr als 3 Metern usw. erfassen. Es lebe der Beton! brüllt der vollautomatische Rebell in mir. Und er hat Recht, denn man spreche** von Standards und Sanierung: Gegenstromanlage und Putzlappen bitte mitbringen.
* Nihil oder Alle Zeit der Welt ist übrigens ein legendärer Film aus dem Jahr 1987 vom selben Regisseur, Uli M. Schüppel, der in die Rolle des Visionärs Blixa Bargeld verfilmte. Dies war auch Bargelds erstes filmisches Auftreten, später war er auch z.B. in Die totale Therapie (1998) zu sehen. Dieser Film war lang nirgendwo mehr erhältlich, so auch die dazugehörende Musik. Ein echtes Unikum also.
** Ja, Konditional I.
** Ja, Konditional I.
2 commentaires:
Ich habe gerade Ihre Web-Seite zu meinen Favoriten. Ich mag deine Beiträge lesen. Vielen Dank!
Sehr guter Beitrag.
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